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Die ethischen Grundsätze des Pferdefreundes

1. Wer auch immer sich mit dem Pferd beschäftigt, übernimmt die Verantwortung für das ihm anvertraute Lebewesen.

Übernahme von Verantwortung

Für das Pferd Verantwortung zu übernehmen, bedeutet nicht nur die Verpflichtung zu artgerechter Haltung, Fütterung und medizinischer Versorgung, sondern auch, die Nutzung des Pferdes nach seiner Veranlagung und seinem Leistungsvermögen auszurichten.

Achtung und Respekt des Menschen vor seinem Sport-, Freizeit- und Arbeitspartner Pferd sowie Verständnis für das Pferd sind die Grundvoraussetzungen fürein harmonisches Verhältnis miteinander.
Der Mensch wird nicht an der bloßen Tatsache gemessen, dass er das Pferd als Teil der Schöpfung, als ein Stück Natur, als Freizeit-, Arbeits- und Sportpartner erhält, sondern vor allem daran, wie er diese Aufgabe erfüllt.

2. Die Haltung des Pferdes muss seinen natürlichen Bedürfnissen angepasst sein.

Anpassen an natürliche Bedürfnisse

Verantwortung für das Pferd zu übernehmen, setzt umfangreiche Kenntnisse über dessen natürliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen voraus. Tierliebe allein reicht für die Betreuung eines Pferdes nicht aus.

Der gesamte Organismus des Pferdes ist auf Bewegung und kontinuierliche Futteraufnahme eingestellt. Pferde, die ganztägig auf der Weide gehalten werden, verbringen viele Stunden am Tag mit der Futteraufnahme und legen während dieser Zeit große Strecken zurück. Auch darf nicht vergessen werden, dass das Pferd in Schrecksituationen als Fluchttier reagiert. Die lebensnotwendigen Instinkte des einstigen Steppentieres haben den jahrtausendelangen Prozess der Domestizierung überdauert. Dabei kommt in der Haltung den Kenntnissen über die Bedürfnisse des Pferdes nach Bewegung, Licht, Luft und Sozialkontakten größte Bedeutung zu.

Der verantwortungsbewusste Pferdefreund – egal, ob Züchter, Pferdehalter oder Sportler – muss für ausreichende, möglichst tägliche Bewegung des Pferdes sorgen. Nur ganz wenige, unausweichliche Zwänge gebieten, von dieser Regel abzuweichen.

Zugleich muss das Pferd in einem gut belüfteten Stall untergebracht sein, dessen Klima gemäßigt den Außentemperaturen folgt. Dunkle Ställe ohne natürliche Lichtquellen sind ebenso abzulehnen wie isolierte Einzelboxen, die dem Bedürfnis des Herdentieres nach Kontakt zu den Artgenossen nicht entsprechen. Die Fütterung des Pferdes soll sich individuell an der Haltungsform, dem Entwicklungsstand, der Konstitution sowie an dem maß der Beanspruchung des Pferdes orientieren.

3. Der physischen wie psychischen Gesundheit des Pferdes ist unabhängig von seiner Nutzung oberste Bedeutung einzuräumen.

Gesundheit hat oberste Bedeutung

Wirtschaftliche Interessen des Züchters, Aufzüchters und Hengsthalters dürfen nicht zu Lasten der Haltung und natürlichen körperlichen Entwicklung des jungen Pferdes gehen. Auch für den Pferdesportler gilt: Das Streben des Sportlers nach Sieg und Platzierung muss hinter der Gesunderhaltung des Pferdes und der dafür notwendigen Fürsorge zurückstehen. Der Gesundheitsvorsorge und Gesunderhaltung des Pferdes muss auch der Freizeit- und Breitensportler höchste Bedeutung beimessen.

Die ethischen Grundsätze des Pferdefreundes

4. Der Mensch hat jedes Pferd gleich zu achten, unabhängig von dessen Rasse, Alter und Geschlecht sowie Einsatz in Zucht, Freizeit oder Sport.

Alle Pferde gleich achten

Das Pferd verdient als Geschöpf Achtung und Respekt. Die Wertschätzung des Menschen dem Pferd gegenüber muss grundsätzlicher Natur sein und darf nicht abhängig gemacht werden von der äußeren Erscheinung, dem Alter, der Rasse sowie dem Ansehen in Zucht und Sport. Jedes Pferd hat den gleichen Anspruch auf fürsorgliche Pflege und pferdegerechte Haltung.

5. Das Wissen um die Geschichte des Pferdes, um seinen Bedürfnisse sowie die Kenntnisse im Umgang mit dem Pferd sind kulturgeschichtliche Güter. Diese gilt es zu wahren und zu vermitteln und nachfolgenden Generationen zu überliefern.

Geschichte des Pferdes ist kulturgeschichtliches Gut

Wie kein anders Tier hat das Pferd die Entwicklungsgeschichte der Menschheit beeinflusst. IN seiner heutigen Form ist es nicht nur ein „Produkt“ der Natur, sondern auch Ergebnis langer züchterischer Bemühungen der Menschen. Es gilt daher, das Wissen um die Bedeutung des Pferdes und seiner Wesensmerkmale als wichtiges Kulturgut der Menschen zu verdeutlichen. Dabei ist jeder einzelne, der sich mit dem Pferd beschäftigt, zu verantwortungsbewusstem Umgang mit dem Pferd verpflichtet.

6. Der Umgang mit dem Pferd hat eine persönlichkeitsprägende Bedeutung gerade für junge Menschen. Diese Bedeutung ist stets zu beachten und zu fördern.

Persönlichkeitsprägende Bedeutung

Der Anfänger im Pferdesport lernt bei fachlicher Anleitung durch Lehrkräfte, Verantwortung für das ihm anvertraute Lebewesen zu übernehmen und die natürlichen Verhaltensweisen des Pferdes zur respektieren. Deshalb sucht der Reiter Fehler nicht zunächst beim Pferd, sondern bei sich. Mangelnde Selbstbeherrschung, Ungeduld und Aggressionen wirken sich negativ aus. Sie führen nachhaltig zu einer Störung der Harmonie zwischen Mensch und Pferd und können Schäden beim Pferd verursachen.

Die Erziehung zu Selbsterkenntnis und Selbstbeherrschung macht den pädagogischen Wert aus, den der Reitsport für Menschen aller Altersklassen bedeutet. Dabei sind Toleranz und Rücksichtnahme Grundvoraussetzungen für die gemeinschaftliche Ausübung des Pferdesports.

7. Der Mensch, der gemeinsam mit dem Pferd Sport betreibt, hat sich und das ihm anvertraute Pferd einer Ausbildung zu unterziehen. Ziel jeder Ausbildung ist die größtmögliche Harmonie zwischen Mensch und Pferd.

Ziel ist größtmögliche Harmonie

Solange der Mensch den Pferdesport ausübt, besteht die Verpflichtung zur Aus- und Fortbildung. Das Ziel der Ausbildung ist nicht das Beherrschen schwieriger Übungen, sondern die harmonische Übereinstimmung zwischen dem Menschen und seinem Pferd, unabhängig davon, ob das Pferd leistungs- oder breitensportlich orientiert eingesetzt wird.

Die ethischen Grundsätze des Pferdefreundes 02

Selbstkritik des Menschen ist im Umgang mit dem Pferd Voraussetzung für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Pferd.

Fehlentwicklungen in der Gymnastizierung, Aus- und Fortbildung des Pferdes verursacht der Mensch. Vermeintliche charakterliche Mängel des Pferdes gehen oft auf falsche Behandlung des Pferdes zurück und dürfen zwar als Erklärung, aber nicht als Entschuldigung für das Scheitern einer Beziehung zwischen Mensch und Pferd herangezogen werden.
Probleme in der Ausbildung werden in der Regel weniger durch angeborene Mängel verursacht als durch fehlerhafte Einwirkung des Reiters.

8. Die Nutzung des Pferdes im Leistungs- sowie im allgemeinen reit-, Fahr- und Voltigiersport muss sich an seiner Veranlagung, seinem Leistungsvermögen und seiner Leistungsbereitschaft orientieren. Die Beeinflussung des Leistungsvermögens durch medikamentöse sowie nicht pferdegerechte Einwirkung des Menschen ist abzulehnen und muss geahndet werden.

Orientierung an Veranlagung, Leistungsvermögen und Leistungsbereitschaft

Voraussetzung für alle sportliche Nutzung und deren Grenzen muss die erwiesene Eignung des Pferdes für den jeweiligen Zweck sein. Von einem Pferd Leistungen zu verlangen, die es nicht erbringen kann, widerspricht ethischem Bewusstsein und ist tierschutzwidrig.

Zu den häufigsten missbräuchlichen Leistungsmanipulationen zählt die medikamentöse Beeinflussung, insbesondere das Doping. Während in Sportarten ohne den Partner Pferd Doping zunächst als Betrug des Sportlers an seinem Gegner und am Publikum geurteilt wird, ist Doping im Pferdesport vorrangig ein Verstoß gegen die Normen des Tierschutzes.

9. Die Verantwortung des Menschen für das ihm anvertraute Pferd erstreckt sich auch auf das Lebensende des Pferdes. Dieser Verantwortung muss der Mensch stets im Sinne des Pferdes gerecht werden.

Verantwortung für das Lebensende

Am Ende einer Beziehung zwischen Mensch und Pferde beweist sich das Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem Lebewesen Pferd. In der Abwägung zwischen Leid und Leben muss der Mensch auch diese letzte Entscheidung übernehmen.
Hat der Pferdebesitzer sich zur Tötung seines Pferdes entschlossen, ist er oder eine Person seines Vertrauens verpflichtet, den Verbleib des Pferdes bis zum Tode zu überwachen. Hierbei sind Transportumstände und die Art der Tötung so zu wählen, dass ein unnötiges Leiden des Pferdes vermieden wird.

(aus: Die Reitabzeichen der Deutschen Reiterlichen Vereinigung – FN-Verlag, Warendorf)

Um diesen Richtlinien Sorge zu tragen, haben wir unser gesamtes Gesundheitsprogramm darauf abgestimmt, auf natürliche Weise den Bedürnissen der Pferde gerecht zu werden. Informieren Sie sich dazu auch über unsere Bemerkungen zur Beingesundheit und zur Fütterung, den Futtermitteln, den Fütterungsplänen und den Analysen von Futtermitteln.